Enkeltaugliche Landwirtschaft machen wir zusammen

Eine zukunftsfähige Landwirtschaft arbeitet mit der Natur. Statt wachsender Abhängigkeit von Pestiziden, Weltmärkten und engen Produktionszwängen gehört die Zukunft einer ökologischen und regional verwurzelten Landwirtschaft. Neben den besonders relevanten Aspekten des Umwelt-, Natur- und Klimaschutzes stehen dabei insbesondere auch die Sicherung der bäuerlichen Familienbetriebe und deren Einkommen, bedarfsgerechtes Düngen, ein hohes Maß an Tierwohl, sowie der Verzicht auf Massentierhaltung im Vordergrund. An der Implementierung des Projektes „Extrawurst“ etwa, welches die handwerkliche Fleischverarbeitung stärkt, war Grüne Initiative maßgeblich. Es wurden die technischen Voraussetzungen für ein teilmobiles Schlachtsystem entwickelt, die einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Lebendtiertransporten leisten.

Der Wandel hin zur zukunftsfähigen Landwirtschaft gelingt nur zusammen mit den Bäuer*innen. Im Jahr 2015 haben wir die Ökolandbau-Modellregion Nordhessen initiiert, die zahlreiche Projekte zur Vermarktung von regionalen und ökologischen Produkten umsetzt. Die Bio-Feierabendmärkte und Ökoaktionstage sind so erfolgreich, dass die Modellregion 2020 um weitere fünf Jahre verlängert wurde.

Dafür setzen wir uns ein:

  • Fortführung und Unterstützung der Ökolandbaumodellregion Nordhessen mit Umsetzung weiterer Teilprojekte zur Erzeugung, Vermarktung und Nutzung regional bzw. bio-regional erzeugter Lebensmittel.
  • Gründung eines Runden Tisches „Landwirtschaft 2030“ mit allen Akteuren zur Entwicklung und Umsetzung einer zukunftsorientierten und nachhaltigen Landbewirtschaftung im Werra-Meißner-Kreis.
  • Ausbau und Förderung dezentraler Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen. Dazu gehört auch die Einrichtung eines Verteilzentrums für regionale Lebensmittel.
  • Praxisorientierte Auflagen und Zulassungsregularien für die Lebensmittelverarbeitung
  • Bei Neuverpachtung öffentlicher Flächen sollen nachhaltig wirtschaftende Betriebe und Junglandwirt*innen bevorzugt werden. Soziale und ökologische Innovationen wie Solidarische Landwirtschaft sollen unterstützt werden.
  • Unterstützung für Alternativen zum Maisanbau für die energetische Nutzung wie für Biogasanlagen. Hierzu zählen auch der Anbau von Klee und Luzerne, der kleinflächige Feldholzanbau sowie Agroforstprojekte.
  • Ausweitung dezentraler Kleinbiogasanlagen zur Verwertung von Reststoffen aus der landwirtschaftlichen Produktion, wie Gülle und Mist, zur Energiegewinnung.
  • Regelmäßige Fortschreibung des Berichts zur Landwirtschaft für den Werra-Meißner Kreis.
  • Strategieentwicklung zur Unterstützung von Junglandwirt*innen und Sicherung der Hofnachfolgen im Werra-Meißner-Kreis in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft.
  • Gentechnikfreier Kreis, deshalb unterstützen wir Initiativen gegen Gentechnik, für den Erhalt von Saatgutvielfalt und die vom Aussterben bedrohten Nutztierrassen.

Gesunde Ernährung

Wir sind uns unserer Verantwortung für die Förderung und Erhaltung der sozialen und physischen Gesundheit bewusst. Wir Grüne setzen deshalb auf Aufklärung, um die Zusammenhänge von Ernährung, Verhalten und Gesundheit aufzuzeigen. Vor allem die Verbindung zwischen Gesundheit und regional erzeugten und biologisch angebauten Lebensmitteln haben und werden wir weiter in das Zentrum unserer Arbeit stellen. Beispielsweise die „Regionalen Entdeckungen“ bieten seit 2016 eine wertvolle Hilfe im Dialog zwischen Erzeugenden und Verbraucher*innen.

Dafür setzen wir uns ein:

  • Offene Stall- und Hoftore und Schulbauernhöfe sowie Urlaub auf dem Bauernhof, um Landwirtschaft erfahrbar zu machen.
  • Weiterentwicklung des Projektes „Gesund Genießen – Regionales Schulcatering im Werra-Meißner-Kreis“. Dabei werden insbesondere auch die Bildungsarbeit an Schulen zur nachhaltigen Ernährung sowie der Aufbau ökologischer und regionaler Wertschöpfungsketten berücksichtigt.
  • Stärkere regional-biologische Ausrichtung der Verpflegung an Schulen und in KiTas. Wir streben die verbindliche Festlegung eines Anteils von 50 % regionalen und 25 % biologischen Lebensmitteln an.
  • Die Verpflegung von Landkreis-Gremien und auf Veranstaltungen soll ebenfalls mindestens zu 50 % regional und zu 25 % biologisch erfolgen.
  • Ausweitung von Schulgartenprojekten wie EdGar, die die Lebensmittelproduktion für Kinder spielerisch erlebbar machen.
  • Keine Privatisierung von Trinkwasser und kein trinkwassergefährdendes Fracking.
  • Ausweitung des kostenlosen Leitungswasser-Angebots zum Befüllen von Mehrweg-Flaschen an Schulen sowie Bewerbung der Errichtung von „Refill-Stationen“.

Wald

Eine zukunftsfähige Forstwirtschaft denkt den Wald als ganzheitliches Ökosystem. Der Wald ist Kohlenstoffspeicher, reguliert den Wasserhaushalt, sichert die Trinkwasserversorgung und schützt vor Erosion. Er beeinflusst nicht nur Luft und Klima positiv, sondern auch das Wohlbefinden der Menschen. Er liefert den nachwachsenden und kohlendioxidneutralen Rohstoff Holz und sichert regionale Arbeitsplätze. Große Teile unseres Waldes sind durch Schutzgebietskategorien oder zertifizierte Bewirtschaftungskonzepte besonders geschützt. Naturnaher Wald ist einer der vielfältigsten Lebensräume und spielt aus ökonomischer, ökologischer und gesellschaftspolitischer Sicht, insbesondere auch für den
Tourismus, eine wichtige Rolle.

Dafür setzen wir uns ein:

  • Um- und Wiederaufbau hin zu einem naturnahen Misch-Wald, der durch Diversität klimaresilienter ist, insbesondere vor dem Hintergrund der durch die Klimakrise bedingten Trockenjahre
  • Nutzung von geeigneter Naturverjüngung sowie die Pflanzung baumartenreicher Mischungen.
  • Pflanzung von Vorwäldern wo sich keine geeignete Naturverjüngung entwickelt und aktuell geeignetes Pflanzmaterial fehlt, um die Böden vor Erosion und Nährstoffaustrag zu schützen, um CO2 zu binden.
  • Eine intensivierte, an forstökologischen Kriterien ausgerichtete Jagdausübung um die Ziele des Waldumbaus zur Anpassung an den Klimawandel nicht zu gefährden.
  • Unterstützung von Privatwaldbesitzern und lokalen forstlichen Zusammenschlüssen bei der Entwicklung zu naturnahen und baumartenreichen Wäldern.
  • Einsatz von Holz als Baustoff auf Basis moderner bautechnischer Erkenntnisse.