EINE MUTIGE GESELLSCHAFT MACHEN WIR ZUSAMMEN

Wir GRÜNE treten für eine weltoffene, vielfältige und von gegenseitigem Respekt geprägte Gesellschaft ein. Deshalb widersprechen wir entschlossen denen, die versuchen mit Hass und Hetze Ängste zu schüren. Die Demokratie ist eine der größten Errungenschaften unserer Zeit. Meinungsfreiheit ist fest verankert im Grundgesetz. Rassismus ist aber keine Meinung. Menschenfeindlichkeit lässt sich nicht mit dem Grundgesetz vereinbaren. Wir stehen für Haltung statt Hass, für Fakten statt Fake-News und für Mut statt Angst.

Dafür setzen wir uns ein:

• Einrichtung eines Kompetenzzentrums gegen Rechtsextremismus.
• Fortführung und Weiterentwicklung des Modellprojektes „Demokratie leben“.
• Altersgerechte Thematisierung von Rassismus und Menschenfeindlichkeit in der Schule, z.B. durch Ausweisung weiterer Schulen zur „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“.
• Kooperationsprojekte zwischen Schulen und Polizei zu Mobbing und Hass im Netz.
• Entwicklung eines Konzepts zum Umgang mit Personen mit rechtsextremistischen Tendenzen in den Einrichtungen des Kreises.
• Anti-Diskriminierungsbeauftragte in der Kreisverwaltung.
• Informationskampagne zur Online-Melde-Plattform „Hessen gegen Hetze“.
• Lebendige und vielfältige Erinnerungskultur in Kooperation mit örtlichen Initiativen. Dafür sollen Kreis und Kommunen Mitglieder im Verein der Freundinnen und Freunde jüdischen Lebens in der Region Werra-Meißner werden.
• Unterstützung und Weiterentwicklung bestehender Initiativen, die das totalitäre Unrechtsregime der ehemaligen DDR thematisieren, wie z.B. das Grenzmuseum Schifflersgrund.
• Schutz und Sicherstellung des „Grünen Bandes“ auf dem ehemaligen innerdeutschen Grenzstreifen.
• Kritische Aufarbeitung des historischen und kolonialen Erbes unserer Region.
• Schulungsangebote zur Diskriminierungsprävention für Mitarbeitende des öffentlichen Dienstes.

Gleichberechtigung

Stell Dir mal vor, alles würde sich verändern: „Bezahlte und unbezahlte (Familien-) Arbeit werden von allen Geschlechtern gleichermaßen geleistet. Chancen im Erwerbsleben sind unabhängig vom Geschlecht. Frauenlöhne können eine Familie ernähren. Frauen und Männer sind gleichberechtigt in Aufsichtsräten und Führungspositionen besetzt. Im Kreistag ist nicht mehr bloß ein Drittel der Abgeordneten weiblich, sondern die Hälfte.“  All dies müsste eigentlich so selbstverständlich sein – und doch ist diese Realität noch so weit entfernt.

Dafür setzen wir uns ein:

• Gleicher Lohn für gleiche Arbeit.
• Gleichstellungsbeauftragte in allen Städten und Gemeinden sowie Unterstützung bereits aktiver.
• Umsetzung der Istanbul-Konvention sowie Erhalt und Unterstützung der Einrichtungen gegen Gewalt an Frauen und Kindern, dazu gehört insbesondere der Verein „Frauen für Frauen und Frauen für Kinder“. Dazu gehört auch, dass alle Kommunen im Kreis ihren Beitrag zur Finanzierung der Frauenschutzwohnungen leisten.
• Förderung des beruflichen Wiedereinstiegs nach der Familienpause und Unterstützung von Frauen bei der Karriereplanung.
• Familienfreundliche Arbeitszeitmodelle.
• Über Frauenförderpläne Kreis und Kommunen als vorbildliche Arbeitgeberinnen aufstellen.
• Stärkere Berücksichtigung der Belange von Mädchen und Frauen bei der Planung von Verkehr, öffentlichen Gebäuden, Freizeit und Arbeitswelten.

Vielfalt

Der Werra-Meißner-Kreis ist bunt und vielfältig. Alle Menschen verdienen Respekt und Anerkennung; bei uns sollen sich alle wohlfühlen – ungeachtet ihrer geschlechtlichen Identität oder sexuellen Orientierung. Insbesondere jüngere queere Menschen (z.B. Lesben, Schwule, Bisexuelle, Asexuelle, Trans, Inter*) fühlen sich leider oft isoliert, gleichzeitig fehlen jedoch wichtige Angebote oder sie sind nicht ausreichend bekannt.

Dafür setzen wir uns ein:

• Kommunale Ansprechpartner*innen, insbesondere für queere Jugendliche.
• Zentrale Beratungsstelle für queere Lebensweisen.
• Berücksichtigung vielfältiger Familienformen bei familienpolitischen Maßnahmen.
• Ermutigung unserer Schulen, Vielfalt angemessen zu thematisieren, z.B. in Kooperationen mit der Bildungsinitiative SCHLAU.
• Kommunale Umsetzung des Landes-Aktionsplans für Akzeptanz und Vielfalt in Zusammenarbeit mit der Landes-Antidiskriminierungsstelle und den Netzwerkstellen.
• Verfügbarkeit von geschlechtsneutralen Umkleiden und Toiletten beim Um- oder Neubau von Sporteinrichtungen und öffentlichen Gebäuden.
• Antidiskriminierungskampagne mit unseren Sportvereinen.
• Verwendung von geschlechtsneutraler Sprache in Kreis und Kommunen.
• Schaffung eines Gedenkortes für Verfolgte des §175, der Homosexualität bis 1994 unter Strafe stellte.

Ehrenamt

Unser Gemeinwesen wird elementar durch Menschen geprägt, die sich ehrenamtlich engagieren. Sie sind aktiv für den Umwelt- und Naturschutz, in Feuerwehr und Rettungsdiensten, in Sportvereinen, für Geflüchtete, in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen oder älteren Menschen. Ehrenamtliche leisten unverzichtbare Arbeit und sind damit das Rückgrat unserer freiheitlichen Gesellschaft.

Dafür setzen wir uns ein:

• Stärkung der kreisweiten Freiwilligenagentur „Omnibus“ und Fortführung des Projektes „Freiwilliges Soziales Schuljahr“.
• Aufbau einer Plattform „Engagiert im Werra-Meißner-Kreis“ mit dem Vorbild der Plattform der Stadt Bad Sooden-Allendorf.
• Erarbeitung eines Maßnahmenplans zur Unterstützung des Ehrenamts.
• Kampagne, um die hessenweite Ehrenamtscard bekannter zu machen
• Unterstützung der Landesregierung bei ihrem Vorhaben, Menschen, die sich in ganz besonderem Maße für das Gemeinwohl einsetzen, ein attraktives Hessenticket zur Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs anzubieten.
• Fortbildungsangebote für Vereine, um junge Menschen in Vereinen in Verantwortung zu bringen und die Vorstandsnachfolge zu sichern.
• Unterstützung der Sportvereine und des Sportkreises Werra-Meißner, z.B. durch weiterhin unentgeltliche Überlassung der kreiseigenen Sporthallen.
• Stärkere Verbreitung des Förderlotsen des Landes, der auch Vereine und Verbände bei der Suche nach Fördermöglichkeiten unterstützt.
• Transparentes und einheitliches Förderwesen in Kreis, Städten und Gemeinden.
• Einrichtung einer Kinderbetreuung für die Sitzungen des Kreistages.
• Schulungsangebote für Vereine, z.B. im Bereich Datenschutz und Digitalisierung oder zur Nachwuchsgewinnung.

Kultur

Unsere Kulturlandschaft ist unglaublich vielfältig. Vom Open Flair, übers Erntefest, bis hin zum Kultursommer. Von Kerzen ziehen, über Ausstellungen, bis hin zu öffentlichen Wahrzeichen. Wir verstehen Kultur als die Gesamtheit der geistigen, sozialen, materiellen, intellektuellen und emotionalen Aspekte unserer Gesellschaft. Sie ist eine Querschnittsaufgabe, bei der gemeinnützige, ehrenamtliche und professionelle Kooperationen dem gesellschaftlichen Kulturleben zum Erfolg verhelfen sollen. Wir verstehen Kultur als unbedingte Voraussetzung für unsere Lebensart, unsere Wertesysteme, unsere Tradition und unsere Zukunft. Kultur hält dieser Gesellschaft oftmals den Spiegel vor, sie formt uns zu kritischen, selbstbewussten und demokratischen Individuen.

Dafür setzen wir uns ein:

• Stärkung und Weiterentwicklung des „Kulturnetz Werra-Meißner“.
• Einsetzung einer Kulturkommission, die Kulturschaffende aus Vereinen und Verbänden zusammenbringt, sie in Planungsprozesse integriert und eigene Schwerpunkte setzt.
• Erarbeitung eines kreisweiten Konzeptes für Veranstaltungskultur in Zusammenarbeit mit den touristischen Strukturen der Region.
• Einrichtung eines Hauses der Kultur, welches Kulturschaffenden als Werkstatt, Proberaum, Atelier, und vieles mehr zur Verfügung steht.
• Erhalt und Pflege öffentlicher Wahrzeichen sowie Unterstützung von Menschen, die sich dieser Arbeit ehrenamtlich annehmen.
• Lebendige Erinnerungskultur in Kooperation mit einschlägigen Initiativen.
• Erhöhung des kommunalen Anteils sowie Beteiligung weiterer Städte und Gemeinden an der Finanzierung der Musikschule Werra-Meißner.