Fotoausstellung „An jedem dritten Tage“
Allgemeine Infos und vergangene Aktionen
Mit 10,7% konnte sich der Ortsverband im März über das beste Wahlergebnis seit seinem Bestehen freuen. Dabei fällt aufmerksamen Beobachtenden auf: Trotz paritätischer Liste entschieden sich die Wählerinnen und Wähler vor allem für die Männer in den Reihen des Ortsverbandes. Im Vergleich zu anderen Gemeinden im Werra-Meißner-Kreis wurden in Eschwege sogar deutlich weniger Frauen gewählt. Eine Entscheidung, die trotz einer wachsenden Anzahl an kompetenten Frauen überrascht.
„Uns wurde in den letzten Wochen klar, dass sich unser Ortsverband aktuell in einem Strukturwandel befindet. Die wachsende Anzahl an Mitgliedern, darunter auch viele Frauen, bedingt neue Anforderungen.“, erklärt Marie-Christin Krüger, die sich seit einem Jahr bei den GRÜNEN engagiert. „Tatsächlich war ich anfangs überrascht, wie männlich die Kommunalpolitik ist. Deshalb möchten wir politisches Engagement in und für Eschwege für Frauen attraktiver machen.“
Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, soll die Arbeitsgruppe ein stärkeres politisches Engagement der Frauen bewirken und dabei ihre Sichtbarkeit steigern. So können vor allem Wählerinnen besser adressiert werden. Auch soll eine bessere Vernetzung und Unterstützung untereinander dazu führen, dass weibliche Themen mehr Platz in der Eschweger Kommunalpolitik einnehmen können.
„Für uns gibt es viel zu tun: Genauso wie beim Frauenanteil hinkt Eschwege auch in der Stadtentwicklung dem Bundestrend hinterher, z.B. beim Thema Fahrradwege – hier können wir mit verstärkter personeller Kraft sicherlich viel bewirken“, erklärt Vanessa Grauer, die als Nachrückende auch bald in die Stadtverordnetenversammlung folgen könnte. „Das SophienForum knüpft mit seinem Namen an Sophie von Gandersheim an, die Eschwege als Adelige nachhaltig förderte.“, erklärt Heike Gumpricht. „Die Online-Gründungsveranstaltung wird voraussichtlich noch vor den Sommerferien stattfinden.“
Unsere aktuellen Termine:
[wpcalendar kat= „Sophienforum“]Große Nachfrage nach Karten für Diskussionsrunde im Cinemagic Eschwege
Das Gleichstellungsbüro, das SophienForum und der Verein Frauen für Frauen diskutierten mit Sigrid Erfurth zum Film „Die Unbeugsamen“
Eschwege: Die Unbeugsamen – unter diesem Titel wird der steinige Weg von Politikerinnen im Bonn seit den 50er Jahren beleuchtet – und bot für das SophienForum sowie dem Verein Frauen für Frauen ausreichend Grund, in diesem Zusammenhang auf das politische Leben und Wirken der Eschwegerin Ursula Vaupel zu verweisen.
Finanziert wurde die Filmmatinée am Sonntag, 31. Oktober vom Büro der Gleichstellungsbeauftragten Thekla Rotermund-Capar, anschließend gab es eine Diskussionsrunde im Kinosaal – und das Kino war beinahe ausverkauft!
Thekla Rotermund-Capar: „Anlässlich des 30. Oktober, bei dem im Rahmen der „Hexengedenktage“ an die Hinrichtung der Eschwegerinnen Catharina Rudeloff und Martha Kerste gedacht wird, ist es uns allen ein besonderes Anliegen, auch an Ursula Vaupel zu gedenken, auf deren Initiative hin die Rehabilitierung der wegen angeblicher „Hexerei“ getöteten Eschweger Frauen stattfand.“
Marie-Christin Krüger vom SophienForum erinnerte an die zuletzt als Hexen verfolgten Frauen und spannte den Bogen zu Ursula Vaupels Engagement und zu den Hindernissen, die ihr und vielen politisch engagierten Frauen heute noch auf ihrem Weg begegnen.
Im Anschluss an die Filmvorführung lud Heike Gumpricht vom SophienForum zum Interview und zur Diskussionsrunde mit Sigrid Erfurth, der Hessischen Landesvorsitzenden von Bündnis 90/DIE GRÜNEN ein – und verknüpfte die auf der Leinwand erzählten Geschichten mit den Erfahrungen der Grünen Politikerin. Sigrid Erfurth: „Es ist sicherlich viel zum Thema Gleichstellung von Frauen passiert in den letzten 60 Jahren, aber es wird immer noch Jahre brauchen, bis die Gleichberechtigung auch in den Köpfen ist und im Alltag selbstverständlich gelebt wird.“
Filmmatinee „Die Unbeugsamen“
Liebe Frauen in Gesellschaft und Politik,
am 30. Oktober 2021 findet jährlich der Gedenktag an die in den vergangenen Jahrhunderten als Hexen verfolgten Frauen statt – und stellt gleichzeitig das Gedenken an die Eschweger Historikerin und Frauenpolitikerin Ursula Vaupel in den Mittelpunkt.
Das SophienForum lädt gemeinsam mit dem Verein „Frauen für Frauen – Frauen für Kinder im WMK“ und dem Gleichstellungsbüro im Rahmen des Gedenktages zu einer Filmmatinée ins Eschweger Cinemagic-Kino am
Sonntag, den 31. Oktober 2021 um 10:30 Uhr ein.
Gezeigt wird der Dokumentarfilm „Die Unbeugsamen“.
Marie-Christin Krüger wird als Historikerin an die zuletzt als Hexen verfolgten Frauen erinnern und den Bogen spannen zu Ursula Vaupels Engagement und zu den Hindernissen, die Frauen heute noch auf ihrem Weg begegnen. Nach der Filmvorführung sind alle Zuschauer*innen herzlich eingeladen, den Film und vielleicht eigene Erfahrungen in der Politik oder in der Gesellschaft zu diskutieren. Wir freuen uns, dass die Landesvorsitzende von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Sigrid Erfurth, sich für Fragen zur Verfügung stellt – Silke Braunroth wird mit ihr ins Gespräch gehen.
Wir freuen uns auf interessierte Besucher*innen!
Der Eintritt kostet 5 Euro. Die Filmmatinee findet unter Einhaltung der AHA- und 3-G-Regeln statt und mit der Bitte, sich vorab selbst zu testen. Der Kinosaal, der uns zur Verfügung steht, hat unter den gegebenen Corona-Auflagen Platz für ca. 40 bis 50 Besucherinnen.
Respekt! Für welche Gesellschaft setze ich mich ein?
Eine Gesprächsrunde mit der Bundestagsabgeordneten Awet Tesfaiesus
Das SophienForum stellte sich und allen Gästen die Frage: „Für welche Gesellschaft setzen wir uns ein?“ – und jede*r konnte in gemütlicher Runde der Begegnungsstätte Café Diversity seine ganz persönliche Antwort auf diese Frage finden und deutlich machen, worauf es ihr / ihm ganz besonders ankommt, welche Attribute eine zukünftige Gesellschaft aufzeigen sollte.
Was bedeutet es, respektvoll im Umgang zu sein? Schnell einigten sich dieTeilnehmer*innen darauf, dass Respekt immer auch mit der Art der Kommunikation zusammenhängt. Wann empfinden Frauen sich als respektlos behandelt? Die Teilnehmerinnen sprachen von ihren Erfahrungen aus den beruflichen Erfahrungen: Von der selbstverständlich kaffeekochenden Sekretärin bis hin zur Gesprächsrunde unter Männern, in der Frauen häufig die Kompetenz mitzureden abgesprochen wird.
Neben Awet Tesfaiesus, unserer Bundestagsabgeordneten aus dem Werra-Meißner-Kreis und dem Kreis Hersfeld-Rotenburg und Felix Martin, MdL …
… war eine ganz gemischte Gruppe Frauen und Männer aller Altersgruppen zusammengekommen, die ihre Wünsche und Hoffnungen an eine zukünftige Gesellschaft formulierten. Gesucht wurden u.a. Antworten auf die Frage, wann bereits Benachteiligungen von Frauen stattfinden. Hierzu konnte eine Teilnehmerin aus ihrer beruflichen Erfahrung als Ärztin mitteilen, dass dies schon ab der Geburt beginnt – und erzählte, dass Jungen häufig länger und intensiver gestillt werden, als Mädchen. Wohin dies führt und ob Kinder wirklich heute noch klaren Rollenzuschreibungen unterliegen, führte zu einem intensiven Austausch und Erzählungen der Gesprächsrunde.
Bei der Formulierung der zukünftigen Wünsche half ein Reisekoffer, der den Gesprächsteilnehmer*innen verschiedene symbolische Gegenstände anbot.
Als eine Gesprächsteilnehmerin das Fladenbrot aus dem Koffer nahm und unter Tränen erzählte, dass sie sich um ihre Familie in Syrien sorgt, die in einem von Krieg zerrütteten Land täglich um ihr Überleben fürchten muss, waren alle sehr bewegt. In diesem Moment stellte wohl jede*r für sich fest, wie wichtig es ist, eine friedliche Gesellschaft zu schaffen, in der Respekt und Wertschätzung existieren können.
Hurra, wir haben uns gegründet!
Bei tollem Wetter und im Garten unserer Namenspatronin Sophie von Gandersheim feierten wir, das SophienForum, zusammen mit Awet Tesfaiesus, der Bundestagsabgeordneten aus dem Werra-Meißner-Kreis (und dem Kreis Hersfeld-Rotenburg) sowie mit Felix Martin, Mdl, unsere Gründung. Unser Arbeitskreis macht sich für die Sichtbarmachung und Unterstützung von politisch engagierten Frauen stark.
Wir freuen uns über viele weitere interessierte und engagierte Frauen – und über Männer natürlich auch!