Am vergangenen Dienstag, dem 25. Oktober, tagte um 19 Uhr im Witzenhäuser Rathaus der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Energie, in dem Christiane Weiler für die Grünen Witzenhausen den Vorsitz innehat, allerdings für die Sitzung vertreten wurde. Kernthema war ein Vortrag von Jonas Eberlein (Hessen Mobil) mit dem Titel „Nahmobilität von Morgen – Nachhaltige Ideen für den ländlichen Raum“, doch noch bevor unser Gast seinen Vortrag beginnen konnte, wurde angeregt diskutiert.
Bürger*innen machen Dringlichkeit deutlich
Viele Bürger*innen nutzten die zu Beginn einer jeden Ausschusssitzung stattfindende Bürger*innensprechstunde, um ihre Fragen und Anliegen zu schildern. Es wurde mehrfach betont, wie wichtig ein Überholverbot auf der Werra-Brücke für die Bürger*innen Witzenhausens sei, da der aktuelle Zustand insbesondere für Radfahrer*innen nicht haltbar ist: Eine Mutter berichtete, dass sie jedes Mal Angst habe mit ihren Kindern über die Brücke zu fahren. Ein anderer Bürger erzählte von den gefährlichen Überholmanövern der Autofahrer*innen, denen er sich bereits mehrfach ausgesetzt fand.
Herr Bürgermeister Herz ging darauf ein und antwortete, dass es bereits vor zwei Monaten ein Treffen zwischen der Stadt Witzenhausen und den Verantwortlichen des Landkreises, u.a. der Landrätin, Nicole Ratgeber, und dem zuständigen Sachbearbeiter der Straßenverkehrsbehörde, Harald Engel, gegeben habe. Das Anliegen der Stadt bezüglich eines einzurichten Überholverbots mittels durchgezogener Fahrbahnlinie und Überholverbotsschild sei dort artikuliert worden, teilte Bürgermeister Herz mit. Dies wurde, laut Aussage von Herrn Herz, jedoch mit Ablehnung von Herrn Engel quittiert, da auf der Brücke bereits nach StVO ein Überholverbot gelte, da es sich bei der Fahrbahnerhebung auf der Brücke um eine „Kuppe“ handele. Herr Engel habe zu verstehen gegeben, dass er dort kein Überholverbotsschild aufstellen werde, wo ohnehin schon ein Überholverbot gelte.
Auf die Frage der Bürger*innen, wie denn nun mit dieser Situation zu verfahren sei, antworte Bürgermeister Daniel Herz, dass er jedem ausdrücklich empfehlen würde, jegliches Überholmanöver von Autofahrer*innen auf der Werra-Brücke bei der Polizei zur Anzeige zu bringen.
Straßenverkehrsbehörde sperrt sich
Dazu Hannelore Erfurth, Mitglied für die Grünen Witzenhausen im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Energie: „Zu viele Autofahrer*innen wissen nicht, dass auf der Werra-Brücke das Überholen verboten ist. Die aktuelle Situation ist einfach absurd: Auf der einen Seite steht die Gefahr, dass wirklich jemand bei den gefährlichen Überholmanövern auf der Werra-Brücke zu Schaden kommt. Hinzu kommt die bereits bestehende Angst in der Bevölkerung. Demgegenüber steht der Aufwand auf beiden Seite der Brücke ein Überholverbotsschild aufstellen zu lassen sowie eine durchgezogene Fahrbahnlinie zu ziehen. Das Kosten-Nutzen Verhältnis ist doch klar: Muss erst jemand ernsthaft verletzt werden, damit hier gehandelt wird? Darüber hinaus täte uns eine Brücke, die nur für Fußgänger- und Radfahrer*innen gedacht ist, ohnehin gut.“
Auch Daniel Böttcher, Fraktionssprecher der Grünen Witzenhausen, betrachtet die aktuelle Lage mit großer Sorge: „Wir haben hier in Witzenhausen eine ganz klare Meinung zur Situation auf der Werra-Brücke:
Die Bürger*innen, weite Teile des Stadtparlaments, die Verwaltung und der Bürgermeister wünschen sich alle eine Überholverbotszone auf der Werra-Brücke. Die Stadt Witzenhausen will, dass sich an der aktuellen Situation etwas ändert, aber scheitert an der Sturheit eines Sachbearbeiters der Kreisbehörde. Das ist ein Skandal! Wir brauchen ein Überholverbot auf der Werra-Brücke!“
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