Auf Initiative der GRÜNEN stellten im Ausschuss für Wirtschaft und Verkehr sechs regionale Akteure ihre jeweiligen Beiträge zur regionalen Wertschöpfung vor.
Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach regionalen und nachhaltigen Produkten stark erhöht. „Das gilt es für weitere Umstellungsprozesse zu nutzen“, so die wirtschaftspolitische Sprecherin Kristina Bayer.
Neben zahlreichen Einzelprojekten hat der Verein für Regionalentwicklung e.V. ausgehend von dem Projekt Lotta Landmilch die Wertschöpfungskette Rohmilch entwickelt, aus der inzwischen eine zertifizierte Hausmolkerei hervorgegangen ist. Aktuell befindet sich gemeinsam mit dem Bauernverband das Projekt Markthalle Werra-Meißner in der Umsetzung. Landwirte können ihre Produkte dort direkt an Schulen, Kantinen usw. liefern, das Konzept ist ausbaufähig bis zum Endkunden, so Sabine Wilke.
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Werra-Meißner hat während der Pandemie Einzelhandel und Gastronomie mit einer Plattform für Lieferdienste unterstützt. Zukünftig soll die Förderung nachhaltiger und kooperativer Ansätze wie Co-Working, Solidarische Landwirtschaft und Kreislaufwirtschaft dazu beitragen, die Region vielfältiger aufzustellen und überregionale Absatzmärkte zu schaffen, so Dr. Lars Kleeberg.
Die Ökomodellregion Nordhessen fördert die heimischen Bio-Betriebe durch die seit 2017 in Witzenhausen, Sontra, Ringgau und Wehretal mit großer Resonanz stattfindenden Feierabendmärkte. Als eigenes lokales Produkt konnten die Bio-Streuobst-Apfelchips mit dem Verein Aufwind entwickelt werden, ebenso eine Wertschöpfungskette Hessisches Bioweiderindfleisch, deren Produkte ab 2022 in REWE-Märkten zu finden sein werden. Einen hohen Bedarf sieht Sabine Marten im Bereich von Linsen und anderen Produkten, die als Fleischersatz dienen können.
Der Geo-Naturpark Frau Holle steht mit seinem Projekt „Holles Schaf“ für die Einheit von nachhaltiger Regionalentwicklung, Tourismus, Naturschutz und Landschaftspflege. Das mit der Universität Kassel umgesetzte Projekt fördert die Schafhaltung als Basis für den Erhalt der Naturschutzgebiete. 18 Schäfereien sind Teil der Wertschöpfungskette Lammfleisch. In Grandenborn entstand eine neue Schlachtstätte, weiterverarbeitete Lammfleischprodukte im Glas werden im Online-Shop verkauft.
Die Bürgerenergie Werra Meißner eG unterstützt seit 2013 die regionale Wertschöpfung durch die Planung und Installation regenerativer Energieanlagen. Mit aktuell 323 Genossen und 5206 Anteilen und einem Investitionsvolumen von 1,5 Mio EUR ist sie u.a an der Kleinwasserkraftanlage Germerode und diversen Windparks beteiligt, so Burkhard Scheld.
Der Fachbereich Ökolog. Agrarwissenschaften der Universität Kassel am Standort Witzenhausen zählt deutschlandweit zu den gründungsstärksten. Unzählige Netzwerke und Unternehmensgründungen sind aus ihm hervorgegangen, seit 2017 allein 20. Der ländliche Standort der Universität ist ideal für Gründungen, es gibt günstige Immobilien und Zugang zu Land, um Dinge auszuprobieren. Aus Sicht der Gründungsberaterin Dr. Sonja Biewer kann der Landkreis die Innovationskraft der Universität noch viel stärker nutzen.
Gemeinsam ist allen Initiativen die Einschätzung, dass das Potenzial regionaler Wirtschaftskreisläufe noch lange nicht ausgeschöpft ist. Sei es im Blick auf die Nutzung von Innovationen aus dem Wissenschaftsbereich, sei es im Blick auf die zentrale Bedeutung der Förderung von Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen, ohne die die regionale Wirtschaft aus eigener Kraft nicht richtig in Schwung kommen kann. Als zentrales Mittel werden Kommunikation, Vernetzung und Kooperation benannt, die auf allen Ebenen als ausbaufähig eingeschätzt werden.



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