Der Kreistag des Werra-Meißner-Kreises hat am 7. November beschlossen aus Gründen der Rechtssicherheit die Stelle des Ersten Kreisbeigeordneten neu auszuschreiben. Holger Pflüger-Grone, der auf Vorschlag der Grünen als gemeinsamer Kandidat der Kooperationspartner von SPD, Grünen und LINKEN angetreten war, hat nun angekündigt, nicht erneut für eine Kandidatur zur Verfügung zu stehen.
Dazu erklärt Sigrid Erfurth, Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag: „Wir bedauern die Entscheidung von Holger Pflüger-Grone, können sie aber aufgrund der schwierigen Situation nachvollziehen. Wir haben ihm einen kompetenten, erfahrenen und gut geeigneten Kandidaten vorgeschlagen. Wir bedanken uns bei Holger Pflüger-Grone für seine Bereitschaft Verantwortung für unseren Kreis zu übernehmen und wünschen ihm für seinen weiteren beruflichen wie privaten Lebensweg alles Gute.“
Vorstandssprecher Felix Martin ergänzt: „Seit Oktober ist die Stelle des Ersten Kreisbeigeordneten unbesetzt. Wir Grüne wollen, dass sich das möglichst bald ändert. Wir werden dem Kreistag deshalb zeitnah eine geeignete Persönlichkeit vorschlagen und bei allen demokratischen Abgeordneten um Unterstützung werben. Wir haben unsere Findungskommission erneut eingesetzt, die nun den Auswahlprozess gestaltet. Im Anschluss werden Vorstand und Kreistagsfraktion eine Person nominieren.“
Erfurth und Martin appellieren abschließend: „In den letzten Monaten hat die Kreispolitik kein gutes Bild abgegeben. Alle gewählten Kreistagsabgeordneten müssen nun ihrer Verantwortung gerecht werden, damit es zügig zu einer Neubesetzung kommen kann. Persönliche Befindlichkeiten müssen dabei dem Wohl des Kreises weichen.“
Persönliche Erklärung von Holger Pflüger-Grone
Nach dem Wahlpatt am 26.09.2022 und der Entscheidung des Kreistags am 07.11.2022 zur Neuausschreibung der Stelle der/des Ersten Kreisbeigeordneten beziehe ich eine klare Haltung.
Ich empfinde das entgegengebrachte Vertrauen und die Chance, möglicherweise als Vize-Landrat die Entwicklung in meinem Heimatlandkreis mit gestalten zu dürfen, als eine besondere Ehre. Über die vielen netten Menschen, die ich auf diesem Weg neu kennenlernen durfte, habe ich mich sehr gefreut.
An Spekulationen zu den Gründen, warum eine Person der Regierungsfraktionen sich in der Kreistagssitzung am 26.09.2022 nicht einfach nur enthalten oder mit Nein gestimmt, sondern sogar den von der Opposition aufgestellten Mitbewerber gewählt hat, kann und möchte ich mich nicht beteiligen. Allerdings sehe ich darin durchaus eine Schwächung des Regierungsbündnisses.
Ich kann nur ein Angebot unterbreiten, meine umfangreichen Erfahrungen in den Werra-Meissner-Kreis einzubringen. Dies war am 26.09.2022 in drei Wahlgängen nicht gewünscht. Auch wenn das Regierungsbündnis mir gegenüber geschlossen beteuert hat, dass es nicht an der Person des Kandidaten gelegen haben soll, bleibt die Ursache im Unklaren. Politik muss Vertrauen bilden und auch Verantwortung übernehmen. Das fehlt mir hier.
Da ich den Grund auch in meiner Person erwägen muss, übernehme ich selbstverständlich auch dafür Verantwortung. Mit meiner Würde ist es nicht vereinbar, wenn nun so lange vertagt, gewählt oder neu ausgeschrieben wird, bis ein Ergebnis passt. Meine eigene Verantwortung und innere Wahrhaftigkeit, mit der ich angetreten bin, lassen das Aufrechterhalten meiner Kandidatur daher nicht weiter zu. Nur so wird es einen neuen Weg für eine Vize-Landrätin oder einen Vize-Landrat geben können.
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