Vor zwei Wochen wurden die Parkgebühren in Eschwege ausgesetzt. Doch in der Praxis bestehen große Mängel. Die Eschweger Grünen sehen sich in ihren Bedenken bestätigt und machen nun zielorientierte Vorschläge zur Verbesserung der Situation.
Ursache für den Vorstoß der Grünen sind die Rückmeldungen von Einzelhändler*innen und Geschäftsinhaber*innen: „Unsere Kund*innen haben sich in den letzten Wochen beschwert, dass sie keinen Parkplatz mehr finden. Wir befürchten, dass die neue Regelung der Stadt bald negative Folgen hat, anstatt wie gedacht zu helfen“, fasst Thomas Krüger, der seit über 30 Jahren sein Geschäft am Nikolaiplatz betreibt, besorgt zusammen.
Weil die Kontrollen des Ordnungsamtes nicht ausreichen, sind die Parkplätze in der Innenstadt zunehmend von Anwohnern und Beschäftigten belegt. Die Folge: Die Parkplatzsuche ist umständlicher, dauert länger und macht das Einkaufserlebnis noch stressiger, als es unter den aktuellen Corona-Bedingungen ohnehin schon ist. Die Geschäftsleute, die ursprünglich unterstützt werden sollten, müssen nun zusätzliche Belastungen durch verärgerte oder ganz ausbleibende Kundschaft tragen. Nachbesserungen sind dringend notwendig.
„Die Aussetzung der Parkgebühren war von der Koalition vielleicht gut gedacht, aber letztlich schlecht gemacht. Zumal unsere Bedenken auf dem Tisch lagen“, sagt Siegfried Fiegenbaum, Fraktionsvorsitzender der Eschweger Grünen-Fraktion. „Wir haben in Eschwege keinen Mangel an innenstadtnahem und kostenlosem Parkraum. Dazu halten ein paar Euro Parkersparnis niemanden davon ab, weiter zum Einkaufen nach Kassel zu fahren oder im Internet zu shoppen. Das Angebot bleibt letztlich das gleiche und der Einnahmeausfall der Stadt ist umso größer“, so Fiegenbaum weiter. Die negativen Effekte seien insofern absehbar gewesen.
Zur Lösung der aktuell angespannten Situation schlagen die Grünen die Rückkehr zur Parkgebührenerhebung vor und fordern den Magistrat darüberhinaus auf, über den Sommer Parkflächen zur Sondernutzung zur Verfügung zu stellen. So könnten den Gastronomen zusätzliche Bewirtungskapazitäten und den Einzelhändlern zusätzliche Ausstellungsflächen gebührenfrei angeboten werden. Als Beispiele werden der Marktplatz, die Marktstraße und der Schlossplatz genannt. „So könnten die Innenstadtpotenziale endlich genutzt und der heimische Handel wirksam unterstützt werden“, heißt es abschließend.
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